Neuerscheinungen 2018 Neuerscheinungen Herbst 2018:
Neuerscheinungen Sommer 2018:
Neuerscheinungen Frühjahr 2018
Neuerscheinungen Winter (2017/)2018
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Herbst 2018 |
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Bernhard Albers
Helmut Käutner Cineast und Pazifist von Film zu Film
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Über Helmut Käutner ist seit seinem 100. Geburtstag einiges Interessante veröffentlicht worden, aber immer nur in Teilaspekten. Eine Darstellung seines filmischen Gesamtkunstwerkes ist bislang ausgeblieben und wird hiermit in knappster Form vorgelegt. Eine umfangreiche Sammlung von Autogrammkarten, Kinoplakaten, Aushang- , Presse- und Privatfotos soll eine längst vergangene Kinowelt näher bringen. Alle Titel von Bernhard Albers
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Hans Bender – Hermann Lenz
Anfänge sind schön Briefwechsel 1953–1994
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Der WDR veröffentlichte am 27. März 2019 eine Rezension von Hermann Wallmann. WDR Mosaik brachte am 29. März 2019 den Beitrag von Hermann Wallmann. |
Vier Jahrzehnte lang, von 1953 bis 1994, haben sie sich Briefe geschrieben: Hans Bender und Hermann Lenz. Beide standen am Beginn ihrer literarischen Karriere. Das Besondere an dieser Korrespondenz: der eine, Hans Bender, war nicht nur Autor, er war auch von Anfang an Herausgeber, zunächst von Literaturzeitschriften, und er wollte Schriftsteller fördern, die er schätzte und von denen er glaubte, sie ständen zu Unrecht im Schatten. Zu ihnen gehörte von Anfang an Hermann Lenz. Der dankt es ihm mit Briefen, die Hans Bender besonders erfreuten, sah er sich doch nicht nur als Förderer und Herausgeber angesprochen, sondern als Schriftstellerkollege, dessen Kurzgeschichten Hermann Lenz bewunderte. So ist dieser Briefwechsel auch ein Dokument über die frühen Jahre zweier Schriftsteller, die längst ihren Platz in der deutschen Literaturgeschichte gefunden haben. Hans Bender (1919 Mühlhausen/Kraichgau – 2015 Köln) war u.a. Herausgeber der Literaturzeitschrift «Akzente» sowie zahlreicher Anthologien; veröffentlichte Gedichte, Kurzgeschichten, Romane («Eine Sache wie die Liebe», «Wunschkost») und Aufzeichnungen. Er war Mitglied der Akademie der Künste in Berlin und der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz. Zahlreiche Auszeichnungen: zuletzt Kulturpreis Köln 2000 sowie die Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung in Weimar 2006. 2009 erschien sein Briefwechsel mit Rose Ausländer, 2016 mit Elias Canetti. Hermann Lenz (1913 Stuttgart – 1998 München) begann mit Gedichten; es folgten zahlreiche Erzählungen und Romane, darunter der neunbändige autobiographische Romanzyklus um Eugen Rapp: von «Verlassene Zimmer» bis «Freunde». Er war Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Zahlreiche Auszeichnungen, darunter 1978 der Büchner-Preis. 2001 erschien sein Briefwechsel mit Paul Celan, 2006 mit Peter Handke.
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Kubi Wohl
Granitene Strophen will ich erbauen Obelisken voll knirschender Wut Gedichte und Briefe
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Präludium […] Granitene Strophen will ich erbauen,
[…] Kristallener Hymne donnere ich dann: werde
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Victor Wittner
Der Mann zwischen Fenster und Spiegel Neue Gedichte
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Der Föhn Der Föhn hat die letzten Fetzen
Wir ängstigen uns vor der Schwüle,
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Thomas Stölzel
Aus den Notizbüchern eines Menschenforschers Prosa
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Thomas Stölzel, tätig als Autor und Herausgeber. Lebt in Berlin.
Die hier dargebotenen Notizen erscheinen in unterschiedlichen Gestalten und Verdichtungsgraden: Aphoristische Texte, Aperçus, Einfälle, Maximen, Zitate, Fragmente, Fragen, Miniaturen und Materialien zu größeren Betrachtungen. Sie umkreisen auf ihre Weise ein unerschöpfliches Themenfeld: das menschliche Verhalten. Dadurch stehen sie in einer moralistischen Tradition, in der es darum geht, den Menschen möglichst illusionsfrei und pointiert in all seinen Ab- und Hintergründen zu beschreiben.
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Heinz-Albert Heindrichs
Heimsucht Fernweh (Gesammelte Gedichte Bd. 19)
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Heinz-Albert Heindrichs, Komponist, Lyriker, Maler, geboren 1930 in Brühl, lebt seit 1960 in Gelsenkirchen. Nach Studien in Köln (Musikhochschule) und Bonn (Uni) zunächst Dirigent, Film-, Hörspiel- und Bühnenkomponist und von 1970 bis 1996 Professor für Musik und Komposition an der Uni Essen und an der Folkwang-Hochschule. Im Widerstand gegen die Vereinnahmung im Kulturbetrieb begann er in den sechziger Jahren bewusst Gedichte zu schreiben. Alle Titel von Heinz-Albert Heindrichs
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Sommer 2018 |
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Cyrus Atabay
Prosperos Tagebuch Gedichte
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Cyrus Atabay, geboren 1929 in Teheran, Schulzeit 1937–45 in Berlin, Studium der Literaturwissenschaft in München. Lebte abwechselnd in Europa und im Iran. Seit der iranischen Revolution 1978 lebte er zunächst in London, seit 1983 in München. Atabay schrieb ausschließlich in deutscher Sprache. Er erhielt 1957 den Hugo-Jacobi-Preis, 1960 den Berliner Förderpreis für Literatur und 1984 den Literatur-Preis der Stiftung zur Förderung des Schrifttums. Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Atabay starb 1996.
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Ernst Schönwiese
Antworten in der Vogelsprache Gedichte
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Die Gedichte «Antworten in der Vogelsprache» von Ernst Schönwiese geben uns allen Antwort. «Vergiß dein eignes Geschwätz – und das Märchen ist Wirklichkeit» Der besondere Reiz dieser späten Gedichte liegt in ihrer vollen Reife und Altersweisheit. Der Grand Old Man der österreichischen Lyrik, der Präsident des PEN-Zentrums war, beeindruckt vor allem durch Vitalität; auch das, was weise klingt, wirkt kein bißchen müde. Weitere Titel von und zu Ernst Schönwiese
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Liebstes Fräulein Moore – Beautiful Rose Rose Ausländer und Marianne Moore Briefe, Gedichte, Fotos, Dokumente, Bücher und wissenschaftliche Texte.
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Dieses Buch und die gleichnamige Ausstellung spüren den Gründen für das englische Schreiben von Rose Ausländer nach, zeigen Manuskripte und Typoskripte, verweisen auf amerikanische Vorbilder, versuchen eine Einordnung der Bedeutung des neugefundenen Stils des Schreibens nach der Rückkehr in die deutsche Muttersprache und zeigen, welchen Einfluss die amerikanische Poetin Marianne Moore durch die Zusammenarbeit während einer Writers Conference und durch den folgenden Briefwechsel auf diese Entwicklung nahm. Rose Ausländer, geboren am 11. Mai 1901 in Czernowitz, damals Österreich, gestorben am 3. Januar 1988 in Düsseldorf. Sie erlebte und erlitt zwei Weltkriege, die Weltwirtschaftskrise, Leid und Elend der Shoa und des Exils. Erzwungenermaßen wurde die Dichterin zur Nomadin und pendelte zwischen Czernowitz, Wien, Bukarest, New York und Düsseldorf. Sie schuf in 70 Jahren ein lyrisches Meisterwerk und prägte die deutsche Poesie des 20. Jahrhunderts nachhaltig. Marianne Moore, geboren am 15. November 1887 in Kirkwood, Missouri, gestorben am 5. Februar 1972 in New York. Sie studierte am Mädchencollege von Bryn Mawr und graduierte dort 1909. Seit 1915 veröffentlichte sie Gedichte, später auch essayistische Texte und gab von 1925 bis 1929 die New Yorker Zeitschrift The Dial heraus. Ihr Werk ist in 15 Büchern gesammelt. Marianne Moore zählt zu den großen Dichterinnen und Dichtern der amerikanischen Moderne im 20. Jahrhundert. Ihr Werk wird noch heute als herausragend geschätzt.
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Frühjahr 2018 |
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SAID
vom wort zum haus gedichte
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«mein auge / ein pilger außerhalb der zeit / widersteht dem fluß der tage / dem licht / und seinen brechungen» – so schließt eines der in diesem Band versammelten Gedichte von SAID. Die Skepsis, die sich in diesen Versen andeutet, hat ein doppeltes Fundament. Sie fußt einerseits auf der jahrzehntelangen Exil-Erfahrung ihres Autors und dem damit verbundenen Verlust ursprünglicher Heimat, andererseits aber nicht minder auf dessen tiefgreifender Verinnerlichung der Traditionen literarischer Moderne. Vor diesem Hintergrund entfaltet diese Dichtung eine originäre Modernität, ohne sich an die Allüren des Zeitgeistes zu verlieren. Gewiss ist die erzwungene Heimatlosigkeit – wie auch bei anderen wichtigen Dichtungen seit dem Aufkeimen der Totalitarismen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts – eine prägende Voraussetzung dieser Poeme. Dass ihnen aber jede Larmoyanz und Sentimentalität fehlt, verdankt sich der genauen, fast meditativen Öffnung dieses Dichters für all das, was sich dem poetischen Auge darbietet. In konzentrierten, lakonischen und zugleich hochkomplexen Gedichten, die untereinander ein vielfältiges Netz von Anspielungen aufweisen, entstehen poetische Bilder, die die Wirklichkeit überraschend neu sehen lassen – nicht nur die Wirklichkeit des Exilanten zwischen Orient und Okzident, sondern, mehr noch, die unserer eigenen Welt mit all ihren Rissen und Brüchen. Freilich gelingt dies, weil diese Dichtung nicht urteilt. In seiner Dankesrede zur Verleihung des Friedrich-Rückert-Preises 2016 hat SAID sein poetisches Programm unter Bezugnahme auf Rückert umrissen: «keine vergleiche, keine bewertung. nur verstehen, um die schönheit zu finden, die die menschen verbindet.» Die Gedichte von SAID gleichen Pilgerfahrten auf der Suche nach Heimstatt. Gegen die Zurichtungsformen der menschlichen Vernunft setzt SAID das freischwebende Wort. Dabei erweisen sich Bewegung und das Bewegende als Grundkonstituenten, die der klirrenden Statik herrschender Rationalitätsmechanismen entgegenzusetzen sind. Sympathie zeigen diese Gedichte für alles Randständige und Ausgegrenzte, für die unverstellte Kreatur, für alles, was sich den oberflächlichen Verfestigungen widersetzt. Und an diesen Rändern kann selbst das Metaphysische aufscheinen, als eine denkbare Wohnstatt für den Menschen. Anlässlich eines Interviews mit dem «ZEIT-Magazin» hat SAID einmal betont, seine eigentliche Heimstatt sei die deutsche Sprache. In seinen hier versammelten Gedichten wird die Sprache tatsächlich «vom wort zum haus». Christoph Leisten
SAID wurde 1947 in Teheran geboren und kam 1965 nach München. Nach dem Sturz des Schah 1979 betrat er zum ersten mal wieder iranischen Boden, sah aber unter dem Regime der Mullahs keine Möglichkeit zu einem Neuanfang in seiner Heimat. Seither lebt er wieder im deutschen Exil. Für sein literarisches Werk wurde er vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Civis-Hörfunkpreis (1992), dem Preis der Stadt Heidelberg «Literatur im Exil» (1996), dem Stipendium der Villa Aurora (Los Angeles, USA, 1997), der Hermann-Kesten-Medaille (1997), dem Adelbert-von-Chamisso-Preis (2002), der Goethe-Medaille (2006), dem Literaturpreis des freien deutschen Autorenverbandes (2010), dem Verdienstkreuz am Bande (2014) und dem Friedrich-Rückert-Preis (2016).
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Nelly Sachs
Teile dich Nacht Die letzten Gedichte
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Nach dem Gedichtzyklus «Die Suchende», der im Spätherbst 1966 erschien, hat Nelly Sachs kein Buch mehr veröffentlicht. Zwar blieb sie literarisch tätig bis zum endgültigen Versagen ihrer physischen Kräfte. Dramatische Projekte beschäftigten sie fast ununterbrochen. Die lyrische Produktivität war, wie früher, mehr intermittierend; 1968 schrieb sie wieder mehrere Gedichte, zur Zusammenstellung eines Gedichtbandes kam es aber nicht.
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Georg Drozdowski
Odyssee XXX. Gesang
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1935, unter dem Eindruck der wachsenden Kriegsgefahr in Europa veröffentlicht Jean Giraudoux sein Stück Der trojanische Krieg wird nicht stattfinden. «Warum sollte es zum Krieg kommen?» heißt es auf der Bühne. Der Erfolg war erwartungsgemäß überwältigend: beinahe zweihundertmal hinter einander musste das Werk gespielt werden. Der Autor starb 1944. Zwei Jahre zuvor veröffentlichte Jean Anouilh sein Stück Antigone nach der gleichnamigen Tragödie des Dichters Sophokles aus dem Jahr 442 v. Chr. Dieses Werk feierte man wiederum als Sinnbild für den französischen Widerstand gegen die deutsche Besatzungsmacht. Die Odyssee ist neben der Ilias das zweite, dem Dichter Homer zugeschriebene Epos. Es schildert die Abenteuer des Königs Odysseus von Ithaka auf der Heimkehr aus dem Trojanischen Krieg. Die homerischen Gedichte sind in einer Kunstsprache geschrieben, die «in dieser Form niemals wirklich gesprochen wurde.» (Herbert Bannert) Sie umfassen rund 12000 Hexameter in 24 Gesängen. «Mit dem vierundzwanzigsten Gesang», schreibt Georg Drozdowski, «endet die Odyssee und wir setzen sie im dreißigsten fort» und zwar mit einem «Heimkehrerstück» vor dem Hintergrund der Nachkriegszeit von 1945. Im Gepäck «alle Qualen des Leibes und alle Martern der Seele – Krieg, Schmerz, Hunger, Angst, ungestilltes Verlangen, bittere Gefangenschaft und getäuschte Hoffnung.»
Alle Titel von Georg Drozdowski
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Josef Burg
Mein Czernowitz Erzählungen
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Josef Burg, geboren 1912 in Wischnitz/Bukowina, starb 2009 in seiner Heimatstadt. Er trat schon früh mit seinen in jiddischer Sprache verfassten Erzählungen hervor. Burgs Figuren bevölkern das weite aufgerissene Land zwischen Wien im Westen und Baby Yar im Osten, zwischen Vilnius im Norden und Bukarest im Süden, das Gebiet, in dem einst über zehn Millionen Menschen Jiddisch gesprochen haben. Seine Erzählungen geben auch angesichts des Verhängnisses den Kampf um Spielräume menschlicher Entscheidungsmöglichkeiten, um Nischen der Verständigung, so wenig auf, wie Burg selbst seine Muttersprache, in all ihrer Plastizität und zupackenden Konkretheit, aufzugeben bereit ist.
Armin Eidherr
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Arnolt Bronnen
Septembernovelle (Rimbaud-Taschenbuch Nr. 108)
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Arnold Bronnen (1895 in Wien geboren und 1959 in Berlin gestorben) war mit seinem Stück Vatermord, das 1920 als Buch erschien und 1922 in Frankfurt uraufgeführt wurde, einer der erfolgreichsten deutschen Dramatiker nach dem Ersten Weltkrieg. Das Stück spielt im Proletariermilieu mit eindringlicher Sprachgestik. Der tyrannische Vater begehrt den jungen schönen Sohn, der sich wiederum zum Mord durch seine Mutter verführen läßt. Den Vatermord selbst erlebt er als Orgasmus: Eine Zumutung nach dem Ende des prüden Wilheminismus. Die Aufführung des Stückes an verschiedenen Bühnen rief Proteste hervor, die meist in Handgreiflichkeiten endeten. Wir wollen die Biografie der unablässigen Wandlung des Autors nicht weiter verfolgen: Seine Nähe zu Brecht bis 1926 oder zu Joseph Goebbels, dessen Geliebte er 1930 heiratete und bis zu ihrem Freitod 1935 eine Ménage à trois führte. Schon 1930 hatte er mit den Brüdern Ernst und Friedrich Georg Jünger und etwa dreißig SA-Leuten einen Vortrag Thomas Manns im Berliner Beethoven-Saal gestört, der vor den Gefahren des aufkommenden Nationalsozialismus warnte. Bronnens «Gelöbnis treuester Gefolgschaft» für Hitler erfolgte im Oktober 1933. Dennoch wurde er 1937 aus der Reichsschrifttumskammer ausgeschlossen und erhielt 1943 Publikationsverbot. Er ging in den kommunistischen Widerstand. Offensichtlich hatte er früher, so Carl Zuckmayer, «als dafür noch ein Markt war, zu viel Brunst geschrieben. Zu viel Mutterbeschlafung, zu viel Exzesse. Die Nazis konnten einen Mann mit solch entarteter Vergangenheit ihrem Spießbürgertum nicht zumuten.» Zwar trennten Thomas Mann und Arnold Bronnen politisch Welten, doch haben sie in ihrer Literatur einen überdeutlichen Berührungspunkt. Beide schrieben eine Novelle bestimmten Inhalts. Thomas Mann bezeichnete den Tod in Venedig als «Tragödie der Entwürdigung». Arnold Bronnen spricht in der Septembernovelle von einem «Gift», das «das Leben zerbricht». Gemeint ist das zu Literatur gewordene homosexuelle Begehren eines situierten Mannes, welches auf einen schönen Jüngling gerichtet schließlich in den Untergang führt. Im Grunde ist es, so Thomas Mann, «die alte, gute Geschichte: Werther erschoss sich, aber Goethe blieb am Leben.» Der Literaturwissenschaftler Hans Mayer äußerte einmal nach dem Krieg Brecht gegenüber, dass die frühe Erzählung Septembernovelle doch «wirklich schlecht» sei. «Brecht sah mich strafend an und erwiderte: ‹Das ist ganz große Prosa!›» (Hans Mayer: Ein Deutscher auf Widerruf, Band 2, Frankfurt/Main 1984) Bernhard Albers
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Spanischsprachige Lyrik
aus sechs Jahrhunderten Teil I Ausgewählt und übersetzt von Ulrich Daum
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Das Leben ein Traum Nur ein Traum ist das Leben,
Ach, wäre es doch ein langer,
Gustavo Adolfo Bécquer
Marqués de Santillana (1398–1458)
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Wieland Schmied
Erinnerungen an Ezra Pound (1885–1972) (Rimbaud-Taschenbuch Nr. 9)
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Aus dem Inhalt:
Wieland Schmied, geboren 1929 in Frankfurt am Main, emeritierter Professor für Kunstgeschichte, hat sich über Jahrzehnte gleichermaßen mit Fragen der bildenden Kunst wie der Literatur beschäftigt. Dabei gehören der Maler Giorgio de Chirico und der Dichter Ezra Pound zu den Figuren, mit denen er sich am intensivsten auseinandergesetzt und über die er immer wieder geschrieben hat. Wieland Schmied, der mit dem Friedrich-Märker-Preis für Essayisten und dem Theo-Wormland-Preis für sein kunstschriftstellerisches Werk ausgezeichnet wurde, war von 1995 bis 2004 Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Er starb 2014 in Vorchdorf, Oberösterreich. Weitere Titel von Wieland Schmied
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Victor Wittner
Sprung auf die Straße Gedichte
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Winterlied Es schneit, es schneit!
Weiß wird die Zeit,
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Paul Verlaine
Gedichte I Zweisprachige Ausgabe französisch/deutsch
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Romanische Forschungen veröffentlichte in Band 131 (2019), Heft 1 eine Rezension von Susanne Gramatzki. |
Poèmes saturniens / Saturnische Gedichte;
Heinrich Heine
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Winter (2017/)2018 |
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Ekkehard Hieronimus
Wilhelm von Gloeden Photographie als Beschwörung
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Wilhelm von Gloeden (1856–1931) war um die Jahrhundertwende ein international anerkannter Photograph hauptsächlich männlicher Akte. Nach dem Ersten mehr noch nach dem Zweiten Weltkrieg geriet sein Werk vollends in Vergessenheit. Dieser Aufsatz war zuerst Bestandteil eines Ausstellungskataloges zur Jahrhundertausstellung «Otto Meyer-Amden / Wilhelm von Gloeden / Elisàr von Kupffer» in der Kunsthalle Basel. 15. Juli bis 9. September 1979. Ekkehard Hieronimus (1926–1998) hat diesen Beitrag leicht überarbeitet und mit einem Untertitel versehen. Die 2. Auflage erscheint anlässlich seines 20. Todestages. Titel von Wilhelm von Gloeden, Guglielmo Plüschow, Vincenzo Galdi
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Mohammed Khallouk
Salam Jerusalem Vorwort Marc Thörner
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In Marokko, wie auch in anderen islamischen Ländern, fehlt ein wichtiger Baustein der Kultur, des Alltags. Es fehlt das jüdische Element, das immer, wie in anderen Ländern, wichtig war, um Diversität am eigenen Leib zu erleben. Stattdessen hat sich in vielen arabischen Ländern eine Monokultur ausgebreitet, nach dem Motto: «Wir sind uns selbst genug und brauchen gar nichts über die anderen zu wissen. Wer dennoch nach dem Anderen fragt, ist ein Verräter.» Diese Logik ist für die arabischen Gesellschaften fatal, sie führt nicht, wie ihre Verfechter behaupten, zu Stärke und Einheit, sondern zu Stagnation, Schwäche und Zersplitterung. Khallouk durchbricht im Selbstversuch die Selbstbeschränkung, führt dabei genau Buch, über jedes einzelne Detail. So sehen wir Palästinenser, die dem Mit-Araber erst kameradschaftlich die Schwelle senken, nur um ihn hinterher knallhart zur Kasse zu bitten. Israelis, deren hohe Schwelle er erst mal überwinden muss, weil er nun einmal Mohammed heißt, die sich aber hinterher als professionell, kollegial, ja sogar freundschaftlich erweisen. Was nicht bedeutet, dass er sich bei der Ausreise nicht bis auf die Unterhose entkleiden muss, als wäre er ein Sträfling. Für Beobachter der islamischen Welt sind Bücher wie dieses Lichtblicke. Wenn scheinbar unveränderliche Strukturen, wieder einmal jede Hoffnung schwinden lassen, wenn sich nach dem arabischen Frühling plötzlich wieder die altbekannten Herbstgesichter zeigen, dann erinnert jemand wie Mohammed Khallouk daran, was diese Region in dieser Zeit so faszinierend macht: Die Aussicht, dass Beobachter wie er sich nicht mehr auf überkommene Denkgewohnheiten festnageln lassen, dass sie mithilfe ihrer multiplen Identitäten neue Perspektiven aufzeigen, dass Stimmen wie die seine lauter werden, dass sie eine Dynamik entfesseln, die irgendwann eine echte Explosion auslösen: Eine Explosion an Kreativität. Marc Thörner
Mohammed Khallouk, geboren 1971 in Sale, Marokko, studierte zuerst Arabistik und Islamwissenschaften in Rabat, der Hauptstadt des Landes, bevor er, angezogen von der Sprache bedeutender Dichter und Denker wie Nietzsche, 1997 den Weg nach Deutschland fand. Da er hierzulande Politikwissenschaft zu studieren beabsichtigte, führte es ihn in die alte hessische Universitätsstadt Marburg.
Alle Titel von Mohammed Khallouk
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Hans Bender
Vom Leben, Schreiben und Herausgeben Hrsg. von Hans Georg Schwark und Walter Hörner
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Hans Bender ist kein Anakreontiker und hat keine Kampf- und Siegeslieder verfasst. Seine Lyrik, seine Geschichten, seine Aufzeichnungen spiegeln die Schicksale seiner Generation: derer, die knapp nach dem Ende des Ersten Weltkriegs geboren wurden und die dem Zweiten noch gerade entkamen. Er hat ihr als Schreibender zu Stimme und Selbstbewusstsein verholfen. Kyra Stromberg
Die Grenze zu einem «Bericht» über Benders Kriegsjahre wie «Erlebte Zeit» ist kaum merklich: Mehr als die Hälfte des Textes schildert den Marsch des Leutnants Bender mit den ihm anvertrauten 196 Mann Anfang 1945 aus dem Westen in den Kurlandkessel und damit direkt in die sowjetische Kriegsgefangenschaft – ohne dass ein Wort der Anklage fällt, wird die nüchterne Erzählung zum Dokument über die Sinnlosigkeit und den Leerlauf der Kriegsmaschinerie. Volker Neuhaus
Wir – die nach dem Krieg Aufgewachsenen – können uns heute nur schwer vorstellen, mit welch unmittelbarer Gewalt der Krieg ein Leben geordnet hat, in die Zeit davor und in die Zeit danach, wenn es denn überhaupt ein «danach» gab. Und auch die Zeit davor, die friedliche, gern verklärte Kinderzeit, war ja eine Zeit danach, die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, eine Zwischenzeit zwischen zwei Kriegen. Michael Krüger
Sein waches Gewissen, die beständige Unruhe, die hinter seinem gelassenen Erzählen spürbar ist, und seine Menschenkenntnis – haben es mir angetan. Er macht sich nichts vor. Hermann Lenz
Hans Bender, 1919 in Mühlhausen/Kraichgau geboren, lebte seit 1959 in Köln. Nach der Kriegsgefangenschaft Fortsetzung des Studiums der Literatur- und Kunstgeschichte in Heidelberg, Herausgeber der Literaturzeitschriften Konturen und Akzente sowie zahlreicher Anthologien. Veröffentlichte Gedichte, Kurzgeschichten, Erzählungen, zwei Romane und Aufzeichnungen, Mitglied der Akademie der Künste Berlin und der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz. Zahlreiche Auszeichnungen, zuletzt Kulturpreis Köln 2000 sowie Ehrengabe 2006 der Deutschen Schillerstiftung von 1859, Weimar. Hans Bender starb 2015.
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